Leseförderung


lesefoerderung

„Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten“

A.Huxley

Leseerziehung beginnt bereits im Kleinkindalter. Mit dem Schuleintritt der Kinder bilden das Lesen lernen und der Erwerb der Schriftsprache eine Schlüsselfunktion, deren Bedeutung nicht hoch genug eingestuft werden kann. Sie beeinflussen entschieden die weitere persönliche wie auch schulische Entwicklung der Kinder. Die Fertigkeit des Lesens, die Entwicklung der Lesekompetenz und die Freude am Lesen bilden die Eckpfeiler für die Motivation und das Interesse am Lesen überhaupt.

Die Möglichkeit des Lesens in der Schule muss in jeder Unterrichtsstunde genutzt werden, egal ob es sich dabei um kontinuierliche oder diskontinuierliche Texte handelt. Das gemeinsame aber auch laute Lesen fördert ebenso die Entwicklung der Lesefertigkeit aller Schüler, wie auch das stille verstehende Lesen.

In allen Klassenstufen und Fachbereichen üben die Schüler/innen das sinnentsprechende Lesen, um sich z.B. bei der Freiarbeit, beim Wochenarbeitsplan, zur Vorbereitung von Lerngängen, bei der Erstellung von Vorträgen u.v.m. selbständig Informationen zu erschließen. Sie wenden vermittelte Lesestrategien an und erweitern so, entsprechend Möglichkeiten, insgesamt ihre Lesekompetenzen. Arbeitsaufträge werden von den Kindern selbständig erlesen, bevor Hilfen durch den Lehrer erforderlich sind.

Einen wichtigen Beitrag zur Leserziehung von Kindern bildet das Elternhaus. Eltern mit Interesse am Lesen geben dies auch gern an ihre Kinder weiter, sind Berater, Zuhörer, Mitleser oder Vorleser. Eltern haben in Bezug auf die zu festigenden Lesekompetenzen eine Vorbild- und Helferfunktion. Allein das Üben im Unterricht reicht nicht aus. Ebenso wichtig ist das Üben im häuslichen Bereich in Zusammenarbeit mit den Eltern. Nehmen Sie sich als Eltern die Zeit, gemeinsam mit ihrem Kind zu lesen und über das Gelesene sprechen. Dabei gilt es die Leseinteressen des Kindes zu berücksichtigen und verschiedene Medienangebote zu nutzen.

Nicht lesen können bedeutet, von den wesentlichen Bereichen des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens ausgeschlossen zu sein. Deshalb stellt die Leseförderung einen wichtigen Schwerpunkt unserer Arbeit dar.

So arbeiten wir in den Klassenstufen

Klassenstufe 1 und 2

Die Fachkonferenz Deutsch hat folgende Maßnahmen in ihrer Konzeption beschlossen:

  • Vereinfachte Präsentation selbstgewählter Medien um die individuellen Leseinteressen zu fördern
  • Fächerübergreifende Projekte in den Klassenstufen
  • Leseprojekttag – gemeinsames Lesen und inhaltliches Erarbeiten mindestens eines Kinderbuches als Ganzschrift
  • Kennenlernen der Stadtbibliothek – Möglichkeiten zur Medienausleihe schaffen und nutzen
  • Zusammenarbeit mit der Bibliothek – z.B. Lesekino, Vorstellung altersgerechter Kinderliteratur, Leseinteressen bei den Kindern entwickeln
  • Schaffung freier Lesezeiten, sowie Vorlesezeiten im Unterricht
  • Unterstützung durch ehrenamtliche Lesepaten
  • Eine Klassenbibliothek bietet den Kindern Leseangebote für die Pausengestaltung, aber auch für die Freiarbeit und für die freien Lesezeiten während des Unterrichts
  • Nutzung von Theaterbesuchen und altersgerechten Filmangeboten, um geschriebene Sprache in Bilder um zu setzen

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Klassenstufe 3 und 4

Die Entwicklung der Lesefertigkeit und das sinnerfassende Lesen stellen in diesen Jahrgangsstufen eine große Herausforderung dar. Vielfältige Maßnahmen müssen an die Kinder heran getragen werden, um sich lesetechnisch mit unterschiedlichen Texten auseinander zu setzen.

Der Vorlesewettbewerb, der in der 3. Klasse erstmalig durchgeführt wird, soll die Entwicklung der Lesefertigkeit ebenfalls fördern. Außerdem ergibt sich dadurch ein Einblick in die Leseinteressen der Kinder. Es wird der oder die beste Vorleser/in in der Jahrgangsstufe ermittelt.

Die Lesepatenschaft mit Kindergartenkindern (Books buddies)stellt für die Drittklässler eine große Herausforderung dar. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich sorgfältig vorbereiten, um den jüngeren Kindern gegenüber angemessen auftreten zu können.

Ein Leseprojekttag im Schuljahr fordert von den Kindern die selbständige Erarbeitung von Textinhalten, bei der eine ausreichend entwickelte Lesefertigkeit eine dringende Voraussetzung sein wird. Natürlich gilt es, differenzierte und leistungsabhängige Forderungen zu stellen.

Die Arbeit mit Ganzschriften wird von den Schülerinnen und Schülern durch eine Leserolle oder einem Lesetagebuch begleitet.

Das gemeinsame Lesen und Erläutern im Unterricht spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, ebenso das Vorlesen durch den Lehrer.

Außerschulisch können die Kinder ab der Jahrgangsstufe 3 das Angebot des offenen Ganztags „Eulennest“ nutzen.

Im Rahmen einzelner Projekte wird den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 3 und 4 die Stadtbibliothek weiter nahe gebracht. Angebote, wie zum Beispiel eine Autorenlesung und die Vorstellung literarischer Texte, werden genutzt.

Auch die schuleigene Bibliothek, die Jahr für Jahr erweitert wird, gibt den Kindern die Möglichkeit zur Buchausleihe.

Klassenstufe 5 und 6

Aufbauend auf die in den Klassenstufen 1 bis 4 erworbenen Fertigkeiten ist die Weiterentwicklung der Lesekompetenzen sowohl ein Schwerpunkt des Deutsch- aber auch des einsetzenden Fachunterrichts.

Die Einführung der Tageszeitung „Märkische Allgemeine“ dient als eine weitere Möglichkeit, sich mit Medien auseinander zu setzen. Beim „Zeitungsflirt“ steht das Kennenlernen, Analysieren und Selbstverfassen unterschiedlicher Textsorten im Mittelpunkt, wie z.B. der Artikel, die Reportage, der Leserbrief, das Berichten, das Interview sowie die Annoncen. Hinzukommt die Auswertung diskontinuierlicher Texte und Karikaturen bzw. Bilder. Dieses erfolgt intensiv in einem Zeitraum von 4 Wochen nach den Herbstferien und wird dann wöchentlich bis Ende Mai fortgesetzt.

Auch in dieser Jahrgangsstufe nehmen die Schülerinnen und Schüler im ersten Schulhalbjahr am schulinternen Vorlesewettbewerb teil. Neben dem Vortrag einer Textstelle müssen sich die Schüler/innen mit dem Leben und Werk des Autors beschäftigen und diese neben dem Inhalt des gesamten Buches in sprachlich angemessener Form vorstellen. Die sechsten Klassen küren ihren besten Vorleser, um diesen dann zum bundesweit ausgeschriebenen Vorlesewettbewerb zu delegieren.

Eine Vielzahl von Lektüreangeboten steht den Schülern/innen in der schuleigenen Bibliothek zur Verfügung. Auch wird die Stadtbibliothek zur Vorbereitung auf den Vorlesewettbewerb und den Leseprojekttag genutzt. Beide Möglichkeiten dienen den Schülern/innen dazu, altersgerechte Leseangebote zu finden, andere Medien, z.B. den Computer zu nutzen, um sich so auch auf den Fachunterricht vorzubereiten.

Im Fachunterricht und zur Einführung der verschiedenen Inhalte und Themen und den damit verbundenen Fachtexten steht das gemeinsame Lesen im Mittelpunkt, um somit allen Schüler/innen einen sicheren Verständnishorizont zu ermöglichen, der Grundlage für die weitere Arbeit an den nachfolgenden Unterrichtsthemen ist.

In der Jahrgangsstufe 5 und 6 werden sowohl die verschiedenen literarischen Textsorten mit ihren Merkmalen als auch Sach- und Fachtexte wiederholt und gefestigt, um die Schüler/innen auf die Vergleichsarbeit und den Übergang auf die weiterführenden Schulen vorzubereiten.

Zum Tragen kommen sollen die Informationen auch in einem Leseprojekttag im 2. Schulhalbjahr, die der Deutschlehrer zusammen mit den Schüler/innen individuell gestalten kann.

Mindestens eine Ganzschrift wird in diesen Jahrgangsstufen gemeinsam gelesen und gestaltet.

Weiterhin beschäftigen sich die Schüler/innen der 6.Jahrgangsstufe mit dem Projekt „Antike“. Neben der griechischen und römischen Mythologie werden die Begriffe Sagen und Ballade gefestigt.